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Letzter Ausflug auf Tasmanien

Ich sitze gerade am Flughafen und habe noch etwa eine Stunde bis zum Abflug. Hoffentlich genügend Zeit, um mal wieder etwas zu schreiben. Die Zeit bei Devils@Cradle ist jetzt schon um. Die letzten 2 Wochen sind viel zu schnell vergangen. Diese Woche habe ich von Donnerstag bis Samstag noch einen Ausflug zur Ostküste unternommen. Die gesamte Strecke waren etwas über 1000km. Am Donnerstag ging es gemütlich nach St. Marys, wo ich im Hotel übernachtet habe. Eine niedliche Kleinstadt, mit dem typischen Flair vergangener Zeiten. Das Hotel hat mich auch eher an einen Saloon erinnert. Komplette Holzfassade und in der 1. Etage hinter einem durchgehenden Balkon ein paar Zimmer. Leider habe ich kein Foto gemacht, wie ich gerade feststellen muss.

Am Freitag ging es dann früh los. Das angebotenen Frühstück mit Selbstbedienung war sehr übersichtlich. Etwas Toastbrot (was auch sonst, die Aussies kennen kein anderes Brot), verschiedene Aufstriche (inklusive Vegemite – igitt!) und etwas Müsli. Dazu Kaffee, Milch und Apfel- oder Orangensaft. Einfach, aber ausreichend. Ziel des Tages war Hobart, die Hauptstadt Tasmaniens im Süden. Der ausgewählte Weg dorthin führt komplett an der Küste entlang.

Das war der erste Blick aufs Meer. Einen Zwischenstop habe ich dann in Freycinet gemacht. Dort liegt die berühmte „Wineglass Bay“. Keine Sorge, ich kannte die vorher auch nicht. 😉 Da ich nicht den kompletten Tag dort verbummeln wollte, habe ich nicht den Rundweg gemacht, der mit 4-5 Stunden angegeben war, sondern bin nur zu den Aussichtspunkten gelaufen, was mich hin und zurück zusammen etwa 1,5 Stunden beschäftigt hat.

Der Ausblick war schon schön. Die Wineglass Bay war zwar zu sehen, jedoch ohne Teleobjektiv nicht zu fotografieren. Bilder gibt es also erst, wenn ich wieder zurück bin. Danach war noch ein kurzer Abstecher zum Leuchtturm angesagt und es ging auch schon weiter gen Süden.

Die Küste hat mich stellenweise an eine Nordseeinsel erinnert: Sand und Dünen mit dem üblichen Bewuchs.

Wie ihr seht, hat mich das Wetter auch an diesem Tag nicht im Stich gelassen. Später in Hobart, durfte ich eine gute Stunde nach einem freien Zimmer suchen. Irgendein großes Event war in Melbourne und sehr viele Aussies sind das Wochenende nach Tasmanien geflüchtet. Am Samstag gibt es immer den Salamanca Market in Hobart. Den sollte ich mir unbedingt ansehen, wurde gesagt. Also nichts wie hin. Es ist so eine Art Weihnachtsmarkt nur ohne Weihnachten. Es gibt viele Stände mit handgemachten (zumindest wurde das so beworben) Dingen aus der Region. Dann durften natürlich auch viele Essensstände nicht fehlen. An einem Stand habe ich mir mit bestem Englisch einen Cappuchino bestellt und wurde dann auf deutsch nach meinem Namen gefragt. Toll! Da versucht man sich 5 Wochen zu integrieren und wird trotzdem sofort erkannt. Der Standbesitzer meinte, daass er viele Jahre in Deutschland gelebt hat und irgendwie einen Blick dafür bekommen hat.

Die Rückfahrt über Launceston zum Cradle Mountain war dann relativ eintönig. Die Landschaft in der Mitte Tasmaniens kenne ich inzwischen sehr gut. Es sollten nur mal endlich ein paar gute Holzarbeiter kommen und die ganzen abgestorbenen Bäume fällen. Hallo Manu! 😉

Mein Flug beginnt gleich mit dem Boarding, daher sag ich nun Goodbye Tasmania. Die Zeit hier war auf jeden Fall ein Erlebnis und wird mir immer in Erinnerung bleiben. Wenn ihr es irgendwie einrichten könnt, schaut es euch auch mal an. Es müssen ja keine 5 Wochen werden, obwohl man die Zeit hier auch ohne Arbeit gut verbringen kann. Es gibt genug zu sehen.

Ausflug zum Dove Lake

Am Samstag war es wieder so weit, ich habe einen Ausflug gemacht. Da ich bei dem Canyon Track auf den Geschmack gekommen bin, habe ich die nähere Umgebung genauer betrachtet. Ein paar Leute hier haben mir den Hansons Peak empfohlen, also gings es dort hin. Die genaue Entfernung habe ich leider nicht parat, Hin- und Rückweg haben mich zusammen gute 7,5 Stunden gekostet. Ich habe den Weg mal auf Google Maps nachvollzogen. Zu der Entfernung kommen noch gute 400 Höhenmeter dazu. Die Anstrengung hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Leider hat es zeitlich nicht mehr ganz gepasst, sonst wäre ich noch weiter um Dove Lake herum bis zum Gipfel des Cradle Mountain gewandert und über Marions Lookout wieder zurück. Ich muss wohl nochmal nach Tasmanien kommen, um den Gipfel zu besteigen. Das Wetter war wirklich genial. Anfangs war es noch gut bewölkt, doch bereits auf dem Cradle Valley Boardwalk konnte ich schon nach kurzer Zeit im T-Shirt wandern. Es wurde nachher so schön, dass ich mir einen leichten Sonnenbrand geholt habe. Damit hätte ich nach dem Wetter der letzten 4 Wochen wirklich nicht gerechnet.

Ein paar Fotos vom Ausflug möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Wenn ihr zufällig mal nach Tasmanien kommt, schaut euch das Naturschutzgebiet rund um den Cradle Mountain an! Es lohnt sich.

Der Boardwalk war sehr gut zu gehen. Alles schön ausgebaut, lediglich so manche Treppe hat gut und gerne 40-50 Stufen. Das kann sich etwas ziehen.

Der Dove Lake selbst bietet ein unglaubliches Panorama. Ganz rechts im Bild die beiden Gipfel sind Cradle Mountain. Weiter links ist eine kleine Erhebung und weiter links schließlich Hanssons Peak. Ich war wohl etwas zu schnell unterwegs, denn von dort zum Peak und zurück habe ich nur 2 Stunden benötigt. Und dabei habe ich mir schon viel Zeit für Fotos genommen.

Der Aufstieg war stellenweise noch abenteuerlicher als der Canyon Track. Die Passage auf dem Foto fanden aber wohl ausnahmsweise die Australier auch gefährlich und haben eine stabile Kette montiert, an der man sich hochziehen und abseilen kann. Ohne die ist hier auch kein Weiterkommen. Echt wahnsinn, was die den Leuten hier zutrauen. In Deutschland wäre so ein Weg undenkbar. Das Panorama entschädigt aber für all die Strapazen.

Der See ist jetzt nicht der Dove Lake, sondern der Lake Hanson.

Das ist jetzt Dove Lake vom Hansons Peak aus gesehen mit Blick zurück. Auf dem Bergkamm rechts kann man mit einem guten Auge den Weg sehen, den ich bis hier gegangen bin.

Kurztrip durch den Dove Canyon

Hallo zusammen! Gestern habe ich mir den Nachmittag freigenommen, um etwas hier von der Gegend zu sehen. Mir wurde der „Dove Canyon Track“ empfohlen. Auf dem Schild ist das der durchgezogene Weg links, der bei dem Visitor Center beginnt und in dem gepunkteten Weg mündet. Praktischerweise beginnt der Rundweg nur ein paar hundert Meter von meiner Unterkunft, wenn man die Abkürzung durch den Busch nimmt.

Der Rundweg selber macht zu Beginn einen ganz normalen Eindruck. Der Pfad ist mit Brettern beplankt und wunderbar zu gehen. Das Schild am Anfang habe ich daher nicht wirklich verstanden.


Das hat sich dann schnell geändert, als ich nach einer Brücke über den Fluss das Gefühl hatte, irgendeine Abzweigung verpasst zu haben. Der Weg war weg. Hier und da konnte man einen Trampelpfad sehen bzw. erahnen. Erst später sind mir dann die orangenen Dreiecke aufgefallen, die in unregelmäßigen Abständen wohl die Richtung anzeigen sollten, in die man gehen muss. Das war teilweise nicht immer eindeutig, da ab und zu halt so ein großer umgestürzter Baum den Weg versperrte. Dann musste ich dort drüber oder drunter her.

Der „Pfad“ ging auch gerne recht steil hoch oder runter. Auf dem Foto kommt es leider nicht wirklich gut rüber. Die Bäume am linken Rand sind ziemlich gerade gewachsen. Vielleicht bekommt ihr dadurch eine andere Perspektive. Gerne stand ich auch ein paar mal vor einer Felswand. Seht ihr den Weg nach oben? Ich musste auch zweimal hinsehen, bevor ich mich an den Aufstieg gemacht habe.

Nach einer Klippe und wahnsinnig schönen Aussichten bin ich dann wieder wohlbehalten angekommen. Der letzte Anstieg zu meiner Unterkunft hat mich etwas an den Schlussanstieg von Trainig erinnert. Einen schönen Gruß an dieser Stelle an alle Sporties!

Sehr ihr die kleine schwarze Hütte in der Mitte des Fotos? Da wohne ich noch bis Ende kommender Woche. Auf dem Weg dorthin haben mir noch zwei Wombats eine Gute Nacht gewünscht. Samstag mache ich mich auf den Weg zum Dove Lake. Bei gutem Wetter überlege ich, bis zum Gipfel des Cradle Mountain zu wandern. Mal sehen, wie das alles zeitlich in einen Tag passt.