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Von Bienchen und Blümchen

Hallo zusammen. Anfang dieser Woche durfte ich die hiesige Honigproduktion besichtigen. Dabei gilt natürlich vorallem eins: Safety first!

In diesem Anzug und zusätzlich dicken Handschuhen sind wir dann zu den Bienenstöcken gegangen. Es gibt unterschiedliche Größen von Bienenstöcken auf dem Hanson Bay Gelände. Die kleinen Stöcke bestehen nur aus einer Kiste, die größten aus dreien. Noch größer wird hier nicht gezüchtet. Das Bienenvolk teilt sich automatisch, wenn es zu eng wird; ist schon verdammt cool. Es wird das Ei einer neuen Königin gelegt und ein paar Tage nachdem diese Geschlüpft ist, fliegt ziemlich genau die Hälfte der Bienen mit der alten Königin weg und gründet einen neuen Stock. Die neue Königin bleibt im alten zu Hause und hat von da an dort das Sagen.

Falls ihr euch schon immer gefragt habt, wie man als Imker so einen Stock organisieren kann, habe ich die Antwort für euch. Die unterste Kiste hat den Eingang, der von allen Bienen genutzt wird. In allen Kisten sind Rahmen eingehängt, an denen die Bienen ihre Waben aufbauen. Der Übergang zur nächsten Kiste wird durch ein genau abgemessenen Gitter getrennt. Durch dieses Gitter passen alle Bienen mit Ausnahme der Königin. Dadurch werden nur in der untersten Kiste Eier in die Waben gelegt und in den oberen Kisten der Honig gelagert. Simpel, aber ganz schön schlau. Das ganze wurde veranschaulicht, indem ein Bienenstock mal eben geöffnet wurde. Es war ganz schön seltsam, so viele Bienen um sich herumfliegen zu haben. Man darf nur nicht nach ihnen schlagen, da sie sonst aggressiv werden und stechen.

Je nach Jahreszeit wird ca. einmal die Woche die Hälfte der Rahmen mit Honig durch neue, leere Rahmen ersetzt. Die Honigproduktion ist dann sehr übersichtlich. Die verschlossenen Waben werden geöffnet und der Honig durch Schleudern herausgepresst. In einer weiteren Zentrifuge werden die feinen Partikel der Waben vom Honig getrennt und schon ist man fertig damit. Ich durfte dann auch Honig direkt aus der Wabe probieren. Ich habe zwar lange keinen puren Honig mehr gegessen, aber der Geschmack war schon gut. Frischer geht es nicht.

Damit es euch nicht langweilig wird, habe ich mal wieder eine Frage an euch, bei der ihr ein Mitbringsel gewinnen könnt. Wieviele Bienen sind ca. in einem Bienenstock mit drei Kisten? Ihr habt bis Montag 12:00 Uhr Zeit, in den Kommentaren eine Anzahl zu schätzen. Wer am nächsten dran ist, bekommt eine kleine Überraschung.

Die Auflösung des Quiz: Es ist natürlich nur eine theoretische Größe, ich habe nicht nachgezählt. Die Bienenkönigin kann zur besten Zeit bis zu 2.500 Eier am Tag legen. Das bedeutet auch, dass dann täglich 2.500 Bienen geboren werden. So ein Bienchen lebt dann ca. 45 Tage. Das macht dann nach Adam Riese ganze 112.501 Bienchen inklusive Königin. Herzlichen Glückwunsch, Emma! 🙂

Die letzte Woche auf Kangaroo Island

Gestern hat meine letzte Woche auf der Insel angefangen. Die Zeit vergeht viel zu schnell. Zwei inzwischen gute Freunde sind abgereist und zwei neue Freiwillige eingetroffen. So langsam ist definitiv die Routiene angekommen. Viele Aufgaben wiederholen sich jede Woche. So ist z. B. freitags ist immer „Koala Inventur“ angesagt, mittwochs der „Beach Survey“.

Nächsten Donnerstag geht es dann auf nach Sydney. Ich habe dort zwei Ausflüge geplant und treffe einen der abgereisten Praktikanten wieder. Warscheinlich werde ich einen Weihnachtsschock bekommen. So isoliert auf der Insel bekomme ich davon noch Nichts mit. Nach drei Tagen geht es weiter nach Melbourne und nach weiteren zwei Tagen ist das komplette Abenteuer auch schon vorbei.

Ehrlich gesagt, hatte ich generell mit mehr Kommentaren und Fragen gerechnet; besonders zum Beitrag über unsere Fußabdrücke in dieser Welt. Das kommt dann vielleicht später bei Gesprächen, wenn ich wieder in der Heimat bin. Ich genieße jetzt noch die letzten knapp zwei Wochen und sage bis dann dann. 😉